Die Geschichte der NK Poseidon


Als „Nautische Kameradschaft Poseidon“ am 21.03.1992 im Ostseebad Wustrow wiedergegründet, reichen unsere historischen Wurzeln bis ins Jahr 1908 zurück. Am 01.02.1908 wurde an der großherzoglich mecklenburgischen Seefahrtsschule Wustrow die „Poseidon - Vereinigung Wustrower Seefahrtschüler zu Wustrow“ gegründet. Als Farben wählte man blau-gold-rot, die Landesfarben Mecklenburgs. Mit der Gründung der „Poseidon - Vereinigung Wustrower Seefahrtschüler zu Wustrow“ folgte man einem Trend an den Seefahrtschulen, der 1886 in Bremerhaven mit der Gründung der Verbindung „Club der Navigationsschüler“ seinen Anfang nahm. Allerdings wirkten die einzelnen Verbindungen für sich alleine, denn ein Dachverband existierte nicht.

Mit der Gleichschaltung der studentischen Verbindungen wurde die „Poseidon - Vereinigung Wustrower Seefahrtschüler zu Wustrow“ am 06.01.1936 (eigene Auflösung am 18.01.1936) mit den anderen nautischen Verbindungen „Ring der seemännischen Kameradschaften Deutschlands“ zusammengeschlossen. Die Aktiven traten dem Nazionalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) bei und die Alten Herren bildeten eine Alt- Kameradschaft.
Nach dem Krieg war ein Überleben der „Poseidon - Vereinigung Wustrower Seefahrtschüler Wustrow“ nicht möglich, da studentische Verbindungen in der DDR verboten waren und auf dem Gebiet der BRD bereits an allen Seefahrtschulen studentische Verbindungen existierten. Auf Grund der geringen Anzahl von Nautikstudenten war das koexistieren von zwei Verbindungen an einer Schule nicht gegeben. Mit der Wende im Herbst 1989 und der Wiedervereinigung im Oktober 1990 ergaben sich für das Korporationswesen neue Möglichkeiten. Von der „Nautischen Kameradschaft Hansea“ zu Hamburg erging eine Einladung an die Studenten der Hochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow, einmal die Seefahrt „West“ und das Verbindungsleben einer nautischen Kameradschaft kennen zu lernen. Diese neue Möglichkeit der Studien-/Freizeitgestaltung hinterließ einen tiefen Eindruck und weckte den Wunsch den alten Bund der Poseidon wieder aufleben zu lassen. Am 23.10.1991 war es dann soweit, der Urgründungsstammtisch fand statt. Zu diesem wichtigen Ereignis fanden sich die zehn Gründungsmitglieder zusammen, nachdem zuvor eine Menge Arbeit zu bewältigen gewesen war. Unterstützung kam in dieser Zeit von den anderen nautischen Verbindungen, welche sich nach der Wiederzulassung zum Convent Nautischer Kameradschaften (CNK) zusammengeschlossen hatten. Man beschloss trotz neuem Namen die alten Farben beizubehalten, blau-gold-rot mit silberner Perkussion - für Füchse blau-rot mit silberner Perkussion. Ebenso beibehalten wurde der Zirkel und der Wahlspruch: "Concordia et Fides!" Das Wappen wurde jedoch modifiziert - waren im alten Wappen nur die Farben und der Zirkel der Verbindung - wurde dem neuem Wappen noch der Mecklenburger Ochse, das Logo der Hochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow, der stilisierte Eckturm des Wustrower Seefahrtsgebäudes sowie ein Eichenkranz mit Schlägerpaar und Jahreszahl der Gründung und Neugründung hinzu gefügt.

Campus Warnemünde - Hochschule Wismar, Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik


Ziel der NK Poseidon

Ziel der NK Poseidon "Vereinigung Wustrower Seefahrtschüler zu Wustrow“ war es, Verbindungen zwischen Seefahrtsschülern, jungen Nautikern und älteren Schiffern und Steuerleuten herzustellen sowie einen Erfahrungsaustausch zu betreiben. Dabei spielten die geselligen Zusammenkünfte keine unbedeutende Rolle. Und in diesem Punkt sind wir unseren Gründungsvätern sehr nah. Aber das ist natürlich nicht alles:

Concordia et Fides - Einig und Treu!

Dies ist unser Wahlspruch, und ein Blick in die wechselvolle Geschichte unseres Bundes, soweit sie uns bekannt ist, ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass dieser Wert nicht nur unter dem Wappen steht. Einigkeit und Treue zur Idee der Verbindung und zum Kreis der Bundesbrüder - manche würden das heute vielleicht auch mit Solidarität übersetzen – war die wesentliche Voraussetzung dafür, Kenntnisse und Fähigkeiten auch in eine feste Gemeinschaft einzubringen. Damit leben wir eine Idee, die heute so zeitgemäß ist, wie sie es vor 100 Jahren war.